Infektionsmedizin und Zoonosen
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Leptospiren

Die Leptospirose ist eine weltweit auftretende Erkrankung bei Menschen und Tieren wie Hunden und Pferden. Verursacht wird diese Infektionskrankheit durch verschiedene Spezies bzw. Serovare der Gattung Leptospira. Diese Spirochäten können je nach infizierendem Serovar und der Abwehrkraft des Wirtes milde klinischen Symptome, aber auch schwere fiebrige Erkrankungen, akute Niereninsuffizienz und letal verlaufenden Erkrankungen verursachen.

Verbreitet werden Leptospiren über Reservoirwirte wie z.B. Mäuse oder Ratten, in deren Nieren die Bakterien persistieren und mit dem Urin in die Umgebung ausgeschieden werden können. Treffen Leptospiren in der Umwelt auf adäquate Bedingungen, können sie vor allem in feuchten und warmen Regionen sowie in Gewässern über Monate überleben. Durch Kontakt von Schleimhäuten oder verletzter Haut  mit belasteten Gewässern, Schlamm oder durch direkten Kontakt mit dem Urin eines infizierten Säugetiers kann der Erreger in den Organismus eindringen.

Die Anzucht des Erregers aus Urin kann Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Deshalb ist derzeit der aufgrund kreuzreagierender Antikörper noch immer recht schwer zu interpretierende serologische Mikroagglutinationstest (MAT) das diagnostische Mittel der Wahl. Da der MAT oft keine eindeutigen Aussagen über die der Infektion zugrundeliegenden Leptospiren zulässt, liegen über das Vorkommen verschiedener Serovare bei Hunden in Deutschland keine verlässlichen Daten vor, die der Forschung wichtige Hinweise über  die Verbreitung dieser Erkrankung geben könnten.

Noch immer konnten zudem keine geeigneten Oberflächenproteine oder Lipopolysaccharide (LPS) identifiziert werden, die die sichere Differenzierung der pathogenen Serovare ermöglichen.

Die Ziele dieses Forschungsbereiches sind:

  • Die Entwicklung neuer Nachweismethoden auf Proteinebene mit Hilfe von MALDI-TOF (matrix-assisted laser desorption ionization - time of flight)
  • Die Weiterentwicklung von standardisierten molekularbiologischen Nachweismethoden wie MLST (multi locus sequence typing) anhand verschiedener Gene des Leptospirengenoms
  • Die epidemiologische Charakterisierung von pathogenen und apathogenen Leptospirenisolaten bei Hund und Pferd